Hallo alle zusammen :0) !
Ich bin nun seit einem guten Monat in den Weiten Russlands zu Hause und möchte euch an dieser Stelle -wie versprochen- ein Stück auf meine große Reise mitnehmen... Es gibt hier von Zeit zu Zeit Bilder, kleine Erlebnisberichte und die eine oder andere Anekdote, die man hier wirklich zuhauf erlebt, vor allem wenn frau Sprachanfängerin ist. Aber dazu später mehr.
Ich kam am 12.Oktober 2010 nach 40 Stunden Zugfahrt im schmucken Städtchen Belgorod, welches circa 350000 Einwohner zählt an, bezog mein Zimmer im 9.Stock des Studentenwohnheims und stellte mich am Lehrstuhl vor. Dieser besteht aus 13taffen Kolleginnen, der Lehrstuhlleiterin, dem Professor, einem jungen Aspiranten und meinem hoch geschätzten und schon jetzt sehr geliebten Alexej, der die 70 weit überschritten hat, aber fit ist wie ein Turnschuh und einfach zu allem, worüber wir erzählen, ein deutsches Lied oder Gedicht parat hat, mit denen er uns alle stets erheitert :0)
Es ging auch gleich los, denn Aufgaben gibt es viele! So unterrichte ich nun mehrere Kurse im zweiten und dritten Studienjahr, lade einmal in der Woche zum Stammtisch ein, zu dem beim 1.Mal gleich 20Leute erschienen. Ich war begeistert! Außerdem findet einmal in der Woche ein Deutsch-Club statt und seit dieser Woche sollen selbst die ganz Kleinen auf den Geschmack kommen. Ich gehe mit meiner Kollegin Lena in einen Kindergarten, wo die Kids mit Hilfe von uns, Rotkäppchen und co. die ersten Schritte in der deutschen Sprache machen.
Sie StudentInnen (sie werden entweder DolmetscherInnen oder Lehrkräfte für deutsch und englisch) sind aktiv und auch gern in der Freizeit bereit, der neuen Lektorin die Stadt zu zeigen, mit ihr Kaffee zu trinken, zu plaudern, zu shoppen und so weiter... Die die es nicht sind, treten in der Hinsicht konsequent auf, dass sie rein gar nicht zu Kursen erscheinen...
Am Donnerstag (den 18.11.) startet die wohl größte Aufgabe, nämlich (aufgrund sinkender StudentInnenzahlen) Werbung in den Schulen des gesamten Gebietes zu machen. Zum Einen für die deutsche Sprache. Zum Anderen für ein Studium an der Universität Belgorod und nirgendwo anders ;0) Jede Kollegin hat mehrere Schulen zu betreuen. Ich fahre neben ihnen und StudentInnen als "deutsches Exemplar" mit und rühre die Werbetrommel, indem ich Tolles über Deutschland, die Sprache, das Studium usw. erzähle.
Ihr werdet hier im Laufe des Jahres viel über Belgorod erfahren, denn es sind ein Stadtführer für Erwachsene und einer für Kinder geplant. Wenn alles klappt, erscheint er in deutscher, englischer und russischer Sprache. Vielleicht kriegen wir neben Fotos und Texten auch noch einen kleinen Film hin. Mal schauen.
Sprachlich entwickle ich mich dank einer Lehrerin und zwei Tandems aus meiner gefühlten Analphabetenrolle heraus und habe mir als ganz persönlichen Anreiz auch schon mein Lieblingsbuch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry auf russisch gekauft :0)
Der Integration hierzulande steht also nichts mehr im Wege ;0)
Viel Spaß beim Lesen und Bilderbestaunen wünscht euch
eure Britta :0)
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