Mittwoch, 24. November 2010

Informelles Regionaltreffen in Jakutsk

Vom 29.10 – 01.11.2010 fand in Jakutsk das Informelle Regionaltreffen der BoschlektorInnen in Russland an der Nordöstlichen Föderalen Ammosow-Universität statt. Ich machte mich am 26.10. abends per Nachtzug auf nach Moskau. Von dort aus ging es dann mit einigen meiner Kolleginnen am 28. in die im Winter kälteste Großstadt (ca. 270.000 EinwohnerInnen) weltweit. Circa 6,5 Stunden Flug und ein paar eindrucksvolle Tage lagen vor uns. In Jakutsk angekommen, holte uns unsere dortige Kollegin Korinna vom Flughafen ab und verteilte uns auf das Hotel und das Wohnheim der Universität. Die Zeitverschiebung betrug 6 Stunden. Nach einer kleinen Schlafpause erkundeten wir am Nachmittag die Stadt mit einigen StudentInnen und besuchten das Landeskundemuseum, in dem wir Einiges über die Lebensweise und Traditionen der JakutInnen erfuhren. Am Samstag trafen wir uns zum Erfahrungsaustausch, zur Projekt- und Profilarbeit an der Uni und gingen abends gemeinsam ins Theater sowie das gute jakutische Essen probieren ;0) Am Sonntag ging es nach getaner Arbeit bei -25°C zu einem ganz besonderen Ausflug nämlich zum Tschotschur Muran. Wir besuchten die Eishöhle „Reichtum des Permafrosts“ und fuhren anschließend mit dem Schneemobil, einem Hundeschlitten, einem Pferd und drei lustigen Rentieren durch den verschneiten jakutischen Wald. Zum Aufwärmen genossen wir dann drinnen noch traditionelle Musik, die wir zum Teil selbst mitmachen durften.

Viel Spaß beim Ansehen dieser Erlebnisse wünscht euch Britta :0)





Das ist der Blick am Morgen aus unserem Fenster...





Eine Kirche bei Sonnenuntergang






Der Abstecher in einen Pelzladen durfte natürlich nicht fehlen ;0)




Wir besuchten ein Restaurant, in dem man sich alle gewünschten Speisen roh in ein Schälchen füllte,




um sie dann vom Koch brutzeln zu lassen und auf einem Teller wiederzubekommen. SEHR LECKER ! ! !





Ein kleiner Wodka zum Nachtrinken musste natürlich sein ;0)





So fäsch sahen wir aus, als wir in die Permafrosthöhle gingen!

JA ES WAR KALT ! ! !




Wir glauben selbstverständlich daran, dass all unsere Wünsche in Erfüllung gehen, nachdem wir eine Münze an dieser Eiswand anbrachten...






Bridda auf dem Thron :0)








Unsere FahrerInnen durch den Wald...



Schlittenhunde, die angeblich sehr aus der Puste waren, nachdem „die dicken gesunden Deutschen“ auf dem Schlitten saßen (Zitat der Dame, die das Schneemobil fuhr. Nur zur Anmerkung: Ich saß nicht drauf! (Leider...))


Rentiere!!!! Ich liebe diese Tiere! Sie sind herrlich eigensinnig und urgemütlich! Deshalb habe ich sie direkt zu meinen neuen Lieblingstieren auserkoren ;0) !





Jakutische Musik... Die Klänge waren traumhaft....

Donnerstag, 18. November 2010

MOSKAU ! ! !

Am 26.Oktober ging es für mich per Nachtzug ins circa 570Kilometer entfernte Moskva, den Sitz der Russisch-Orthodoxen Kirche. Es gibt im ganzen Stadtgebiet über 600 Kirchen. Wahnsinn oder ? ! Zwei Tage später ging es weiter nach Yakutsk und ich nutzte die Gelegenheit, mir an einem Tag vor und noch einmal nach Yakutsk zumindest einen kleinen Ausschnitt dieser (offiziell) 11Millionen Menschen fassenden Metropole anzusehen. Ich war natürlich auf dem Roten Platz :0) , spazierte ein wenig umher und sende euch jetzt ein paar meiner Eindrücke; den Roten Platz (er gehört seit 1990 zum UNESCO-Welterbe) mit der wunderschönen Basilius-Kathedrale, die Lomonossow-Universität und das Ewige Feuer. Noch mehr Fotos gibt’s nach meinem nächsten Besuch! Und der ist schon bald... ;0)

Eure Britta :0)

Die Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz – eines der Wahrzeichen Moskaus. Wunderschön! Derzeit hat sie den Status eines Museums und bildet einen Teil des Staatlichen Museums für Geschichte.















Geschäfte auf dem Roten Platz












Die Lomonossow-Universität oder auch Staatliche Universität wurde 1755 gegründet. Ihr Namensgeber war der Schriftsteller und Gelehrte Michail Lomonossow. Sie ist Russlands größte Universität.










Das Ewige Feuer am Grabmal des unbekannten Soldaten im Alexander-Garten an der Kremlmauer ist seit nunmehr 40 Jahren ein heiliger Ort.




Das Feuer wurde im Februar diesen Jahres wieder an dieser Stelle entzündet, nachdem es aufgrund von Restaurationsarbeiten für knapp 2 Monate auf den Hügel Poklonnaja-Gora gebracht wurde.

Sonntag, 14. November 2010

Erste Eindrücke...

Hallo alle zusammen :0) !

Ich bin nun seit einem guten Monat in den Weiten Russlands zu Hause und möchte euch an dieser Stelle -wie versprochen- ein Stück auf meine große Reise mitnehmen... Es gibt hier von Zeit zu Zeit Bilder, kleine Erlebnisberichte und die eine oder andere Anekdote, die man hier wirklich zuhauf erlebt, vor allem wenn frau Sprachanfängerin ist. Aber dazu später mehr.

Ich kam am 12.Oktober 2010 nach 40 Stunden Zugfahrt im schmucken Städtchen Belgorod, welches circa 350000 Einwohner zählt an, bezog mein Zimmer im 9.Stock des Studentenwohnheims und stellte mich am Lehrstuhl vor. Dieser besteht aus 13taffen Kolleginnen, der Lehrstuhlleiterin, dem Professor, einem jungen Aspiranten und meinem hoch geschätzten und schon jetzt sehr geliebten Alexej, der die 70 weit überschritten hat, aber fit ist wie ein Turnschuh und einfach zu allem, worüber wir erzählen, ein deutsches Lied oder Gedicht parat hat, mit denen er uns alle stets erheitert :0)

Es ging auch gleich los, denn Aufgaben gibt es viele! So unterrichte ich nun mehrere Kurse im zweiten und dritten Studienjahr, lade einmal in der Woche zum Stammtisch ein, zu dem beim 1.Mal gleich 20Leute erschienen. Ich war begeistert! Außerdem findet einmal in der Woche ein Deutsch-Club statt und seit dieser Woche sollen selbst die ganz Kleinen auf den Geschmack kommen. Ich gehe mit meiner Kollegin Lena in einen Kindergarten, wo die Kids mit Hilfe von uns, Rotkäppchen und co. die ersten Schritte in der deutschen Sprache machen.

Sie StudentInnen (sie werden entweder DolmetscherInnen oder Lehrkräfte für deutsch und englisch) sind aktiv und auch gern in der Freizeit bereit, der neuen Lektorin die Stadt zu zeigen, mit ihr Kaffee zu trinken, zu plaudern, zu shoppen und so weiter... Die die es nicht sind, treten in der Hinsicht konsequent auf, dass sie rein gar nicht zu Kursen erscheinen...

Am Donnerstag (den 18.11.) startet die wohl größte Aufgabe, nämlich (aufgrund sinkender StudentInnenzahlen) Werbung in den Schulen des gesamten Gebietes zu machen. Zum Einen für die deutsche Sprache. Zum Anderen für ein Studium an der Universität Belgorod und nirgendwo anders ;0) Jede Kollegin hat mehrere Schulen zu betreuen. Ich fahre neben ihnen und StudentInnen als "deutsches Exemplar" mit und rühre die Werbetrommel, indem ich Tolles über Deutschland, die Sprache, das Studium usw. erzähle.

Ihr werdet hier im Laufe des Jahres viel über Belgorod erfahren, denn es sind ein Stadtführer für Erwachsene und einer für Kinder geplant. Wenn alles klappt, erscheint er in deutscher, englischer und russischer Sprache. Vielleicht kriegen wir neben Fotos und Texten auch noch einen kleinen Film hin. Mal schauen.

Sprachlich entwickle ich mich dank einer Lehrerin und zwei Tandems aus meiner gefühlten Analphabetenrolle heraus und habe mir als ganz persönlichen Anreiz auch schon mein Lieblingsbuch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry auf russisch gekauft :0)

Der Integration hierzulande steht also nichts mehr im Wege ;0)

Viel Spaß beim Lesen und Bilderbestaunen wünscht euch

eure Britta :0)




MEIN ARBEITSPLATZ!!! Im achten Stock liegt der Lehrstuhl für Deutsch in der Fakultät für Romanistik und Germanistik







Das rechte Gebäude ist das internationale Wohnheim - mein Zuhause :0)











Das Sportzentrum gegenüber des Wohnheims





Diese wunderschöne kleine Kirche steht direkt vor dem Wohnheim...

































WAS SOLL DAS ? ? ? ...habe ich mich gefragt, als ich das erste Mal die kleine Brücke vor dem Wohnheim überquerte und all diese Schlösser sah. DIE LÖSUNG: Jedes Brautpaar bringt am Tag der Hochzeit ein Schloss am Geländer dieser Brücke an und wirft - als Symbol dafür, dass diese Liebe ewig hält - den Schlüssel in den Fluss... Romantisch oder...?









Der Palast des Gouverneurs...








Das Hotel am zentralen Platz












Das Theater bei Nacht...









Mein erstes Konzert zusammen mit Olia, einer Studentin aus dem 4.Studienjahr.



















Das Belgoroder Standesamt.

Sehr beliebt diese Adresse! Meine Chancen, dort einmal in weiß aufzutreten laufen allerdings gen null. Ach was sag ich, wahrscheinlich sogar eher in den Minusbereich bei einer Quote von 1:10. Jaaa ihr habt richtig gelesen! Auf einen Mann kommen in dieser Stadt sage und schreibe 10(!!!) Frauen. Meine Kolleginnen halten mittlerweile jedoch selbst diese Zahl noch für untertrieben... Uiuiui...



Mein erster Sonntag in Belgorod.

Hier beim Kaffeetrinken mit StudentInnen aus dem 4.Studienjahr.




An diesem Montag (den 9.November) begann der Deutsch-Unterricht für eine kleine Gruppe von Kindern im Kindergarten (eigentlich sind es 6). Meine Kollegin Lena schwärmte vor den Knirpsen, Deutsch sei ein einziges Märchen... Wir erzählten Rotkäppchen im Wechsel auf Deutsch und Russisch und sie lernten die ersten Worte... Sehr süß!!!

Der erste Deutsch-Club! Wir waren die letzten in der Universität - sehr zur Freude der Wachmänner, die uns im Dunkeln durchs Unigebäude laufen ließen und mürrisch verabschiedeten ;0)